09.12.2025

Nach schwerer Krankheit ist unsere sehr geschätzte und engagierte Hildegard Arnold am 5. Dezember 2025 verstorben.

31 Jahre lang engagierte sie sich im Vorstand der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe beim Landesverband Württemberg e.V., davon 21 Jahre als Vorsitzende. Ein besonderes Anliegen waren ihr die Frauenseminare und die Arbeit mit Angehörigen, aber auch die Förderung finanzieller Mittel für die Arbeit der Suchtselbsthilfe. Für eine politische Stimme der Suchtkrankenhilfe im öffentlichen Gesundheitswesen, in dem Selbsthilfe und ehrenamtliches Engagement im Mittelpunkt stehen sollten, engagierte sie sich in der Baden-Württembergischen Arbeitsgemeinschaft (BWAG) als Vorsitzende: „Selbsthilfe vor und während der Therapie verbessert die Chancen des Betroffenen und gewährt einen schnelleren Einstieg in den Reha-Prozess“, betonte sie immer wieder.

Im Vertrauen auf ihren christlichen Glauben hat sich Hildegard Arnold stets um den großen Überblick und die Auswirkungen ihrer Entscheidungen bei den Freundeskreisen bemüht. Als Frau klarer Worte räumte sie dem Ehrenamt „Selbsthilfe“ einen großen Platz ein und investierte wöchentlich viele Stunden in die Freundeskreisarbeit, lebte ihr Ehrenamt mit Ruhe, Zuversicht und füllte es mit ganzem Herzen. Immer wieder appellierte sie an „stetes Auseinandersetzen mit der persönlichen Situation, an das Nachfragen, das Verstehen lernen und den Respekt gegenüber anderer Lebensentwürfe.“

In der Hilfe von Angehörigen beschrieb sie ihre eigene Erfahrung mit den Worten: „Mir fiel es schwer zu benennen und zu bekennen, dass mein Mann Alkoholiker ist. Das Eingeständnis meiner Ohnmacht war gefordert. Meine Kapitulation und die Erkenntnis: Ich kann meinen Mann nicht ändern, nur mich selbst und meine Haltung.“

Hildegard Arnold sprach bei ihrer Verabschiedung als Vorsitzende im Rahmen ihrer letzten Ansprache an die Gemeinschaft der Freundeskreise von „Sternstunden, wie ich sie – zusammen mit meiner Familie – in dieser prall gefüllten Wundertüte erleben durfte. Lasst uns den Weg suchen, der zu den Menschen führt. Und so, wie Jesus in seinem Leben Zeichen gesetzt hat, lasst auch in unserer Gemeinschaft Menschen zum Zeichen werden, die einladen und hinführen zu einem Leben in Freiheit.“

„Beziehungen und Freundschaften müssen gelebt werden. Freundschaften haben keine Sprechzeiten. Menschen sollen das Wunder einer Gruppe erleben, die Selbsthilfegeschichte positiv formulieren, statt Leidensgeschichten zu kommunizieren.“ Ihr war wichtig, Menschen in ihrem Lebensumfeld abzuholen, sie dort anzunehmen, wie sie sind, den Weg mit ihnen zu gehen und die Geschichte ihres Lebens mit ihnen zu teilen, das sei Auftrag jedes einzelnen Freundeskreismitglieds.