Ebenso wie bei der Schwangerschaft ist es auch bei der Abstinenz – es gibt kein „bisschen Abstinenz.“ Sie erfordert eine klare Haltung am Ende eines längeren Prozesses. Dessen Ziel ist die Einsicht, dass ein Suchtkranker seinen Konsum nicht mehr steuern kann. Er hat die Kontrolle verloren.

Die Erkenntnis „Nie wieder in meinem Leben ….“ steht anfangs als fast unüberwindbare Hürde vor dem Suchtkranken. Doch er kann lernen, in kleinen Schritten zu leben. In diesem Prozess arbeitet die Zeit mit. Im Laufe der Zeit wird der ständige Gedanke an das Suchtmittel weniger und die Abstinenz gewinnt immer mehr Raum im Leben.

Mit dem Blick zurück gelingt es, die Abstinenz immer selbstverständlicher zu leben. Bis der Prozess zu der „zufriedenen Abstinenz“ führt, die von den Freundeskreisen für Suchtkrankenhilfe angestrebt wird. Dazu gehören die richtige Aufmerksamkeit und vor allem die Hilfe der Selbsthilfegruppe. So kann ein abstinentes Leben auf Dauer möglich werden. Das zeigen und bestätigen viele Menschen in den Selbsthilfegruppen.