21.11.2023

Er brauchte das Zeug dann andauernd und trotzdem war alles grau - äußert ein Schüler

Zum Schluss war er abhängig

„Zum Schluss war er abhängig“, sagt ein Schüler.

„Und alles war schwer und lahm“, sagt ein anderer.

Gottschall erwidert: „So verfällt und verändert sich ein Mensch, wenn er ständig Suchtmittel zu sich nimmt. Es fängt langsam und schleichend an. Die Menschen reagieren nicht alle gleich, aber die Gefahr ist, dass man es nicht merkt.“

Phasen der Alkoholsucht.

Die voralkoholische Phase dauert etwa zwei Jahre: Dabei entwickelt sich aus gelegentlichem Trinken ein dauerndes Trinken. Für das sogenannte „Erleichterungstrinken“ wird die Alkoholtoleranz  nach und nach erhöht. Beispiel: „Das tut mir gut um Runterzukommen“ oder „ich trink nochmal eins, dann kann ich besser schlafen“.

Die zweite Phase gilt als Vorläufer der Sucht und dauert bis zu fünf Jahren. Es wird auch heimlich und gieriger getrunken. Die Gedanken drehen sich dauerhaft um Alkohol. Es entstehen deswegen Schuldgefühle. Das Verlangen nach Alkohol wird unwiderstehlich. Es gibt Gedächtnislücken.

Die dritte Phase zeigt bereits nach dem ersten Glas einen Kontrollverlust: Man kann nicht mehr aufhören. Noch ein Schluck, noch ein Glas. Ausreden vermehren sich und die soziale Belastung nimmt zu. Nach außen ist die Selbstsicherheit übergroß, das Verhalten wird aggressiver. Schuldgefühle sind dauerhaft, Abstinenzzeiten werden geplant. Das Trinksystem verändert sich. Feindseligkeiten spielen eine Rolle, der Arbeitsplatz wird gewechselt oder geht verloren. Interessen lassen nach, das Familienleben verändert sich. Grundloser Unwille, die Sicherung des Vorrats, Potenzstörungen und Eifersucht gehen einher.